Recycling von Masken

In Zeiten der Corona-Pandemie war der Markt für Masken mit Virenschutz eine Zeit lang leergekauft. Der Mangel an geeigneter Schutzausrüstung zwang daher zum Recycling. Der Krisenstab der Bundesregierung hat die Aufbereitung von FFP2- und FFP3-Masken erlaubt. Durch Erhitzen sollen die Masken für weitere Einsätze vorbereitet werden können – so ist ein dreimaliges Tragen möglich. Den Träger dürfen die so aufbereiteten Masken allerdings nicht wechseln! Der Krisenstab geht davon aus, dass das Schutzniveau durch das Verfahren nicht sinkt.Und in der Tat: Analysen der TU Darmstadt haben gezeigt, dass FFP-2-Masken bedenkenlos mehrfach benutzt werden können, wenn sie zuvor bei 121°C insgesamt 20 Minuten sterilisiert werden. Nach Abschluss aller Tests ist sichergestellt, dass die FFP-2-Masken auch nach mehrfachem Sterilisieren ihre Schutzwirkung nicht verlieren. Allerdings kann das Verfahren nur bei Masken ohne Ausatemventil verwendet werden, da sich dieses bei einigen Masken aus der Maske herauslöste.Sowohl FFP2- als auch FFP3-Masken können nach Behandlung mit trockener Hitze bei 65–70 Grad Celsius für 30 Minuten wiederverwendet werden. Allerdings gilt dies nur für Masken, die eine CE-Kennzeichnung besitzen oder die nach dem Prüfgrundsatz der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS) zugelassen sind. FFP2- und FFP3-Masken aus den USA, Kanada, Australien oder Japan sind vor Wiederaufbereitung auf ihre Temperaturbeständigkeit zu überprüfen.Wichtig: Die beschriebene Dekontamination ist laut Bundesregierung zwar für Corona-Viren geeignet, jedoch gilt dies nicht zwangsläufig für andere Viren und Bakterien. Daher ist ein Austausch der Masken – sofern möglich – stets vorzuziehen. Außerdem sollten offensichtlich defekte oder verschmutzte Masken sofort entsorgt werden. Ferner sollten die Hände vor dem An- und Ablegen der Masken stets gründlich desinfiziert werden.

Quelle: Ärztezeitung vom 02.04.2020, RKI vom 13.10.2020